Insekten und Motten gibt es auch in der IT
Im Zusammenhang mit IT hört man oft den Begriff „Bug“ (englisch für Insekt oder Käfer), wenn Software oder Hardware nicht richtig funktioniert und einen Fehler aufweist. Der Begriff an sich ist jedoch älter als man denkt: Lange bevor die ersten Rechner entwickelt wurden, benutzten US-amerikanische Ingenieure das Wort „Bug“, wenn Fehler in ihren Systemen auftauchten, etwa in elektrischen Schaltkreisen. Dieses Wort war kurz, prägnant und taugte für alle möglichen Arten von Fehlerbeschreibungen. Zudem klang es besser als einfach „Fehler“. Schon Thomas Alva Edison verwendete 1887 in seiner Korrespondenz „Bug“ als Synonym für Fehler bei seinen Erfindungen.
In den 1940er Jahren, als die ersten Rechenmaschinen in Betrieb genommen wurden, übernahmen Ingenieure und Wissenschaftler von IBM den Begriff, wenn sie von Fehlfunktionen sprachen. In einer Zeit, in der Computer jedoch eher große Schränke waren, aus vielen technischen Schaltern und Relais bestanden, und ganze Räume füllen konnten, kam es jedoch trotzdem selten vor, dass Kleingetier sich darin verbarg und Fehler hervorrief.
Den Mythos, dass viele frühere Fehlfunktionen auf Insekten zurückzuführen waren, kann man zwar nicht bestätigen, jedoch ist ein Fall bestens dokumentiert: Dieser zunächst unerklärliche Computerfehler entstand im Jahre 1947. Dr. Grace Hopper fand die Ursache in einer kleinen Motte, welche sich in eine Rechenmaschine verirrt hatte und einen Ausfall verursachte. Die Motte hat bis heute überdauert und ist nun im National Museum of History in Washington zu besichtigen – aufgeklebt in einem handschriftlich geführten IT-Logbuch neben dem Satz: „First actual case of bug being found“.