Die Europäische Union steht erneut vor einer wichtigen Wettbewerbsfrage im Technologiebereich. Dieses Mal dreht sich alles um Microsoft und sein Kommunikationstool Microsoft Teams. Die Debatte konzentriert sich auf die Integration von Teams in das hauseigene Office-Paket und wirft Fragen über den fairen Wettbewerb auf. Auslöser hierfür war eine Beschwerde aus dem Jahr 2020 durch den Messengerservice Slack.
Microsoft Teams hat sich seit seiner Einführung als eine der führenden Plattformen für digitale Zusammenarbeit und Kommunikation etabliert. Die Pandemie hat ihre Bedeutung weiter gestärkt, da Unternehmen vermehrt auf Remote-Arbeit und virtuelle Zusammenarbeit angewiesen waren. Microsoft hat mit seinem vermeintlich kostenlosen Einstieg die Situation der Unternehmen strategisch ausgenutzt.
Integration in Microsoft Office: Eine umstrittene Praxis
Die Integration von Microsoft Teams in die Microsoft Office-Suite, die beliebte Anwendungen wie Word, Excel und PowerPoint umfasst, hat jedoch die Aufmerksamkeit der EU-Wettbewerbsbehörden auf sich gezogen. Die Sorge besteht darin, dass diese Bündelung den Wettbewerb behindern könnte, indem sie es anderen Unternehmen erschwert, vergleichbare Dienste anzubieten.
In der Vergangenheit hat die EU eine strenge Haltung gegenüber Unternehmen eingenommen, die ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchen könnten. Dieses Vorgehen zielt darauf ab, die Chancengleichheit und Innovation auf dem Markt zu fördern und sicherzustellen, dass Verbraucher von einer breiten Auswahl an Produkten und Dienstleistungen profitieren können.
Rückblickend hat Microsoft bereits reichlich Erfahrungen im Verdrängungswettbewerb. Da wäre beispielsweise der Browserkrieg der 90er Jahre, bei dem sich der Konzern mit seinem Internet Explorer gegen das Konkurrenzprodukt Netscape Navigator durchsetzen konnte.
Wettbewerb und Innovation: Die Balance finden
Die Debatte über die Integration von Microsoft Teams in Office dreht sich letztendlich um die Balance zwischen Innovation und Wettbewerb. Auf der einen Seite argumentiert Microsoft, dass die Bündelung von Tools die Benutzerfreundlichkeit erhöht und die nahtlose Zusammenarbeit fördert. Auf der anderen Seite befürchten Kritiker, dass diese Praxis den Spielraum für Wettbewerb einschränken und alternative Lösungen benachteiligen könnte.
Die Kritik an der Bündelung von Microsoft Teams mit der Office-Suite zeigt, wie eng Innovation und Wettbewerb miteinander verknüpft sind. Während die Integration von Tools zweifellos die Art und Weise verbessern kann, wie wir arbeiten, muss auch der Wettbewerb auf dem Markt erhalten bleiben. Die Europäische Union will eine wegweisende Rolle dabei spielen, die richtige Balance zwischen diesen beiden Aspekten zu finden und somit die Weichen für die Zukunft der digitalen Arbeitswelt zu stellen.
Microsoft reagiert
Ab Oktober 2023 sollen Microsoft 365 und Office 365 im Europäischen Wirtschaftsraum sowie der Schweiz ohne Teams erhältlich sein. Der Konzern aus Redmond teilte in einem Blogbeitrag mit, man wolle mit diesen proaktiven Änderungen die Bedenken der EU-Kommission sinnvoll adressieren. Kunden, die künftig auf Teams in ihrem 365-Abo verzichten, können sich monatlich zwei Euro sparen. Teams allein zu mieten, schlägt dann mit fünf Euro monatlich zu Buche. Das Bundle ist weiterhin erhältlich – fraglich, ob sich die EU-Kommission von dieser Minimallösung überzeugen lässt.
Des Weiteren hat Microsoft verkündet, dass sie zukünftig die Interoperabilität ihrer Softwarepakete mit anderen Kommunikationsdiensten wie beispielsweise Zoom oder Slack verbessern möchten. Bei Exchange und Outlook geht es laut Blogbeitrag aber gar nicht um neue APIs, sondern um bessere Doku und Support, den Microsoft verspricht. Bei Word und Excel soll es einfacher werden, sie als Teil anderer Applikationen zu hosten. In jedem Fall wird der Konzern davon auch selbst profitiert, denn es geht ja darum, kostenpflichtige Office-Komponenten wie Outlook, Word oder Excel in Fremd-Anwendungen zu integrieren.
Wer auf der Suche nach einer Alternative zu MS Teams ist, sollte sich CoreBiz Teams anschauen. Das Kommunikationstool der IT Works AG basierend auf Jitsi (mit optionalem Outlook-Plugin) und dem Ende-zu-Ende-verschlüsselten Chat-Messenger Matrix mit Element als Frontend.