W10Privacy ist ein kostenloses Tool, das die Privatsphäre-Einstellungen in Windows 10 und 11 verbessern kann. Es bietet eine einfache Möglichkeit, das Sammeln von Daten durch das Betriebssystem zu reduzieren und bestimmte Funktionen abzuschalten, die als Datenschutzrisiko und Sicherheitsrisiko gelten.
Mit dem Tool können Benutzer viele Einstellungen anpassen, darunter Telemetriedaten deaktivieren, Werbung in Windows verhindern, App-Berechtigungen entfernen und vieles mehr. Es ist einfach zu bedienen und bietet eine Benutzeroberfläche, die es auch weniger technisch versierten Nutzern ermöglicht, ihre Privatsphäre-Einstellungen anzupassen. Viele der Änderungen, die W10Privacy vornimmt, sind nicht über die vereinfachten Einstellungen von Windows oder die Systemsteuerung zu finden. Oft müssen sie per GPO oder Registry-Eintrag gesetzt werden, was W10Privacy einfach und zentral per Klick erledigt.
Windows, der Datensammler
Windows sammelt standardmäßig viele verschiedene Arten von Daten, darunter Diagnosedaten, Nutzungsstatistiken und Absturzberichte. Diese Informationen werden fleißig an Microsoft übermittelt. Laut dem Hersteller dienen diese Daten dazu, bei der Verbesserung des Betriebssystems zu helfen. W10Privacy bietet Benutzern die Möglichkeit, diese Datenübermittlung zu deaktivieren, um ihre Privatsphäre zu schützen.
Seit Version 10 zeigt Windows standardmäßig diverse Werbe-Banner, einschließlich Anzeigen im Startmenü und in den Benachrichtigungen. Mit W10Privacy können Benutzer diese Reklame deaktivieren. Das Tool kann auch App-Berechtigungen entfernen, die es Anwendungen ermöglichen, auf persönliche Informationen zuzugreifen, wie zum Beispiel auf den Standort des Benutzers oder auf seine Kontakte.
Gehärtetes Windows
Ein gehärtetes Windows-System wird durch eine Kombination von Maßnahmen erreicht, die die Wahrscheinlichkeit von erfolgreichen Angriffen minimieren. Zu den Maßnahmen gehören zum Beispiel das Deaktivieren nicht benötigter Dienste, die Einschränkung von Benutzerrechten und vieles mehr.
Die Linux AG bietet bei Windows-Clients ihren Kunden standardmäßig eine eigene, gehärtete Version an, die gemäß den Empfehlungen des BSI hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz optimiert wurde. Ein Artikel in diesem Blog erklärt, wie die Linux AG ihre Windows-Installationen DSGVO-konform ausrollt und verwaltet.
Nicht perfekt
Obwohl Tools wie W10Privacy den Datenschutz von Windows deutlich verbessern, kann es auch hier wieder Rückschritte geben. Zum Beispiel hat nach den Maßnahmen ein neu erstellter Benutzer einen Teil der alten Einstellungen wieder.
Sobald ein neuer Benutzer in Windows erstellt wird, greifen nur systemweite Einstellungen, die durch W10Privacy gesetzt wurden, während benutzerspezifische Einstellungen nicht übernommen werden. Das kann dazu führen, dass unerwünschte Apps wie Candy Crush bei einem neuen Benutzer trotz Deaktivierung bei einem anderen Benutzer wieder auftauchen. Auch ein Feature-Update für Windows kann die neuen Einstellungen überschreiben und unerwünschte Auswirkungen haben. Feature-Updates können jedoch außerhalb von W10Privacy deaktiviert werden.
Privatsphäre schützen
Insgesamt ist W10Privacy ein nützliches Tool für Benutzer, die ihre Privatsphäre in Windows schützen möchten. Es bietet eine einfache Möglichkeit, Datenschutzrisiken zu minimieren und verschiedene Einstellungen anzupassen, um die Datensammlung durch das Betriebssystem zu reduzieren.