In einer Welt, die von Technologie und digitalen Daten dominiert wird, brauchen geschäftskritische Systeme eine stabile Stromversorgung. Weder ein Stromausfall – und sei er noch so kurz – noch ein Blitzeinschlag darf die Systeme ausfallen lassen oder gar Daten zerstören.
Daten können nicht nur durch Manipulation von außen (Hacker-Angriff) oder innen (böswillige oder unvorsichtige Mitarbeiter) gefährdet werden. Datenspeicher oder Datenverarbeitungssysteme können durch Spannungsspitzen, Spannungsausfälle oder Schwankungen der Netzfrequenz derart in Mitleidenschaft gezogen werden, dass Daten dauerhaft verloren gehen.
Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Hier kommt die USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) ins Spiel: ein elektrisches Gerät, das bei Stromausfällen oder Spannungsschwankungen einen temporären Energielieferanten für angeschlossene Geräte darstellt. Die USV besteht aus Batterien, die aufgeladen werden, wenn die Stromversorgung normal ist, und die im Falle eines Stromausfalls automatisch einspringen. Sie bietet Unternehmen einen kritischen Puffer, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten und ausreichend Zeit zu gewinnen, um Systeme ordnungsgemäß herunterzufahren oder andere Maßnahmen zu ergreifen.
Jede USV kann – meist über einen integrierten Webserver – derart konfiguriert werden, dass sie beim Eintreten von Ereignissen Störungsmeldungen versendet. Im einfachsten Fall passiert dies per E-Mail. In fortgeschrittenen Umgebungen wird für diese Fälle ein SNMP-Trap genutzt (Simple Network Management Protocol): Hier sendet ein SNMP Agent auf der USV – ohne Abhängigkeiten von einem Mailsystem – eine kurze Nachricht an eine zentrale Überwachungsstelle.
Doch eine USV kann sehr viel mehr. Da sie im Ernstfall zuverlässig funktionieren muss, empfiehlt es sich dringend, ihren Zustand regelmäßig zu prüfen – und genau dafür sind die Geräte auch vorbereitet.
Fehleranalyse
Ein Beispiel aus der Praxis: ein kurzer nächtlicher Stromausfall im Serverraum (Dauer rund 10 Minuten). Eigentlich kein Problem. Im Rack steht eine USV, die diese Zeitspanne locker aus der Akkuleistung überbrücken sollte. Dennoch sind einige Systeme ausgefallen, manche danach wieder hochgefahren, einige jedoch mit Fehlfunktionen. Der IT-Administrator hatte damit nicht gerechnet, schließlich sollte ihn die USV genau davor bewahren.
Glücklicherweise führt die USV ein Logfile. Die Einträge des USV-Logfiles, zusammen mit den Logfiles der betroffenen Server, ermöglichen eine vollständige Fehlerrecherche und sind die Grundlage für notwendige Änderungen. Wann erfolgte der Stromausfall und welche Systeme liefen unmittelbar danach nicht mehr? Was nicht sein darf, passiert in der Praxis immer wieder: Manche Server wurden nicht zusätzlich über die USV mit Strom versorgt. Einfach an der falschen Steckdosenleiste angeschlossen und schon ist es passiert.
USV-Überwachung über das LAN
Traditionell waren USV-Anlagen mit seriellen Anschlüssen ausgestattet, später mit USB-Ports. Hierüber konnte man von einem dedizierten Server aus die USV konfigurieren und überwachen. Doch es geht einfacher.
Die Integration einer LAN-Karte (Netzwerkkarte) in eine USV erleichtert die Überwachung und Steuerung. Diese Karte ermöglicht die Kommunikation zwischen der USV und einem Netzwerk, zum Beispiel für Fernüberwachung, Fernverwaltung und Benachrichtigungen über den Zustand der USV. Administratoren können von der erhöhten Kontrolle, proaktiven Wartung und der Fähigkeit zur schnellen Reaktion auf kritische Ereignisse profitieren. Dazu gehören:
Fernüberwachung: Über die LAN-Karte sind viele Informationen aus der Ferne abrufbar, zum Beispiel die verbleibende Batterielaufzeit, der Gesundheitszustand der Akkus, der aktuelle Stromverbrauch und die Auslastung.
Benachrichtigungen: Im Falle eines Stromausfalls oder anderer kritischer Ereignisse kann die USV automatisch Benachrichtigungen an vordefinierte Empfänger senden. Diese sofortigen Benachrichtigungen ermöglichen es den Administratoren, schnell zu reagieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Fernsteuerung: Mithilfe der LAN-Karte können Administratoren die USV aus der Ferne steuern. Dies kann das Ein- oder Ausschalten der USV, die Neustartfunktion und andere Konfigurationseinstellungen umfassen. Die Diagnosefunktion der USV kann auch über deren Webinterface aus der Fern durchgeführt werden. Die USV startet für dieses Verfahren einen Selbsttest. Während des Selbsttests laufen angeschlossene Geräte für kurze Zeit auf Batteriestrom.
Proaktive Wartung: Die gesammelten Daten ermöglichen es den IT-Teams, Trends und Muster im Energieverbrauch und im Zustand der USV zu identifizieren. Dies ermöglicht eine proaktive Wartung, um Ausfälle zu verhindern.
Zentralisierte Verwaltung: In Unternehmen mit mehreren USVs können LAN-Karten eine zentralisierte Verwaltung bieten, die Zeit und Ressourcen spart. Alle USVs können von einem einzigen Standort aus überwacht und gesteuert werden.
Passende Dimensionierung: Mit der Information über die Akku-Leistung und den Energieverbrauch der angeschlossenen Server lässt sich einfach ermitteln, ob die Kapazität der USV ausreicht und über welchen Zeitraum sie einen Stromausfall überbrücken kann. Die angeschlossenen Server können dann rechtzeitig geregelt herunterfahren.
Sorgfältige Planung
Je nach Sensibilität und Bedeutung der zu schützenden IT-Systeme, bedarf es einer sorgfältigen Planung für eine zuverlässige und wirtschaftliche USV-Anlage. Soll die Qualität des Netzstroms permanent überwacht und bei Bedarf korrigiert werden? Müssen lediglich einzelne Server oder auch Netzwerkkomponenten wie Switches und Router/Internet-Zugang abgesichert werden? Sind automatisierte Abläufe, wie zum Beispiel das Herunterfahren einzelner oder mehrerer Geräte, vorherige Datensicherungen oder Benachrichtigungen zu planen?
Mit ihrer langjährigen Erfahrung können die Berater der IT Works AG das nötige Datensicherheitsniveau eines IT-Systems ermitteln und auf dieser Basis eine passgenaue Lösungen vorschlagen, um die Notstromversorgung einer EDV-Infrastruktur sicherzustellen. Je nach Umfeld kann eine preiswerte Refurbished-Lösung ideal sein, oder die Kombination mehrerer USVs. Wichtig ist vor allem der Zustand der Akkus und – nicht vergessen – die Einbindung ins Netzmanagement sowie die Konfiguration aller Server, die bei Stromausfällen reagieren müssen.