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Nach 10 kommt 11 – das neue Windows

Überraschenderweise hat Microsoft im Juni 2021 ein neues Betriebssystem angekündigt. Noch vor sechs Jahren hatte der Konzern erklärt, für immer bei Windows 10 zu bleiben. Doch nun ist das runderneuerte Windows 11 erhältlich – entweder auf neuen Geräten bereits ab Werk installiert oder als Gratis-Update für Windows 10.

Einen Zwang zum Umstieg soll es laut Microsoft vorerst nicht geben. Wer nicht wechseln will, kann bis 2025 bei Windows 10 bleiben, doch dann läuft der Support für diese Version aus. Auf neuen PCs wird Windows 11 in den meisten Fällen verfügbar sein; die Produkte zahlreicher Hersteller wie Lenovo, HP, Dell und Acer sind bereits damit ausgestattet.

Umstrittene Hardwareanforderungen

Als Upgrade für existierende Rechner mit Windows 10 wird Windows 11 schrittweise folgen, jedoch läuft das System nur auf PCs, die eine lange Liste von Voraussetzungen erfüllen: Die CPU sollte mindestens ein Dual-Core-Modell mit 1 Gigahertz sein; 4 Gigabyte RAM und 64 Gigabyte verfügbarer (SSD-)Speicherplatz sind das Minimum. Die Grafikkarte muss DirectX 12 unterstützen, hinzu kommt ein WDDM-2.0-Treiber (Windows Display Driver Model). Das Booten hat im UEFI-Modus zu erfolgen; für den Monitor gibt Microsoft die HD-Ready-Auflösung von 720p an. Somit sind fast alle Computer, die älter als drei Jahre sind, bereits aus dem Rennen.

Des Weiteren ist für das neue Windows das umstrittene Trusted Platform Module (TPM) 2.0 notwendig, das bei vielen Usern auf wenig Gegenliebe stößt. Zwar verspricht das TPM eine verbesserte PC-Sicherheit, jedoch kann die Identität eines Nutzers genauer erkannt werden und die Lizenzen der auf dem Rechner installierten Programme können überprüft werden.

Offiziell fungiert das TPM als ein weiterer Sicherheitsmechanismus, der digitale Zertifikate signieren und weitere Sicherheitsschlüssel generieren kann. Auf der anderen Seite jedoch besteht die Gefahr, dass die Hersteller in Zukunft bestimmen, welche Betriebssysteme auf den von ihnen hergestellten Rechnern laufen dürfen und welche nicht. Dies könnte Unternehmen und Endverbraucher massiv in seiner Entscheidungsfreiheit einschränken.

Um herauszufinden, ob der eigene PC allen Anforderungen genügt, stellt Microsoft ein spezielles Prüf-Tool namens PC Health Check (PC-Integritätsprüfung) bereit, das nach anfänglichen Problemen inzwischen gut funktioniert und bei einem negativen Prüfergebnis die beanstandete Hardwarekomponente anzeigt.

Einige Features und Neuerungen

Der Microsoft Store in Windows 11 wurde komplett überarbeitet und Microsofts neuestes Betriebssystem bietet verbesserte Möglichkeiten, Apps zu finden und zu verwalten. Auch Android-Apps, die allerdings nur über den Amazon App Store bezogen werden können, werden in Zukunft zum Download bereit stehen. Die Auswahl wird jedoch deutlich geringer ausfallen als im Google Play Store und viele Apps werden wohl veraltet sein.

Nicht zuletzt durch verstärktes Arbeiten im Homeoffice hat sich herausgestellt, wie wichtig externe Monitore sind. Arbeits-Notebook raus, großen Monitor anschließen und schon behält man auch bei vielen Fenstern die Übersicht. Schön, dass Windows 11 hier Verbesserungen bringt. Die Gruppierung der Fenster lässt sich einfacher einstellen und vor allem merkt sich das System jetzt, wo welches Fenster sitzt. Dies klappt nun auch mit externen Monitoren: Wird der externe Monitor nicht angeschlossen, werden (je nach aktiviertem Setting) die jeweiligen offenen Fenster entweder minimiert oder auf dem Hauptbildschirm angezeigt. Mit diesem Tool sind die Zeiten vorbei, in denen man immer wieder Fenster neu sortieren und verschieben musste.

Ein neues Feature namens „Snap Layouts“ kann mehrere Fenster auf dem Bildschirmen neben- und übereinander andocken. Wenn man ein Fenster auswählt, kann man es zusammen mit anderen in mehreren Säulen oder verschiedenen Bereichen verschieben – die Fläche des Bildschirms wird somit optimal ausgenutzt.

Aufgehübscht

Microsofts Datei-Explorer und andere Applikationen weisen nun abgerundete Ecken und die Fluent-Design-Prinzipien auf, so dass Windows 11 optisch frisch und modern anmutet. Diverse Bedienelemente wurden neu entworfen – darunter der Start-Button und die dazugehörigen Menüs, die jetzt standardmäßig in der Mitte der Task-Leiste (Dock) statt am Rand zu finden sind. Im Dock ist mit der neuen Version auch Microsoft Teams standardmäßig integriert.

Windows 11 bringt auch Widgets zurück: personalisierbare kleine Anzeigen, die beispielsweise Nachrichten, Wetterberichte oder Aktienkurse auf dem Desktop darstellen. Das neue Betriebssystem richtet sich zudem an die stark wachsende Gaming-Szene. Dabei werden einige Funktionen der Xbox-Konsole eingefügt. Zugleich verspricht Microsoft signifikante Verbesserungen in Grafik und Geschwindigkeit.

Upgrade von Windows 10 auf 11

Windows 11 bringt zwar eine neue Oberfläche und viele neue Funktionen, basiert aber grundsätzlich auf Windows 10. Microsoft verspricht daher, dass die meisten unter Windows 10 installierten Programme in Windows 11 funktionieren. Das gilt prinzipiell auch für Sicherheitssoftware von Drittherstellern. Da jedoch Virenschutzprogramme das Upgrade stören und verhindern können, wird die vorherige Deinstallation empfohlen. Nach dem Upgrade sollte man das Programm wieder installieren. Dabei lohnt sich ein Blick auf die Website des Herstellers, ob dieser eine aktualisierte Fassung für Windows 11 anbietet.

Wie schon unter Windows 10 gibt es nach jedem Funktionsupdate die Chance zur Rückkehr – auch bei Windows 11. Wichtig zu wissen ist jedoch: Diese Option ist nur zehn Tage ab dem Upgrade verfügbar, danach löscht Windows die nötige Datensicherung. Zum Downgrade in den Windows-Einstellungen auf Update und Wiederherstellung klicken. Da Windows 11 bei der Installation über den Windows-7-Produktschlüssel oder eine digitale Lizenz aktiviert wird, ist eine Rückkehr von der Rückkehr jederzeit möglich.

Es muss nicht immer Windows sein

Im Hinblick auf die Hardwareanforderungen stellt sich die Frage, inwieweit Microsoft-User bereit sind, sich neue Hardware anzuschaffen, nur weil ihr Betriebssystem danach verlangt. Für die meisten Anwendungen, vor allem im Büro, genügt die Leistung selbst von gebrauchten Geräten völlig. Spätestens 2025 mit Auslaufen des Supports von Windows 10 wird jeder User mit älterer Hardware die Entscheidung treffen müssen, ob er einen neuen Rechner anschafft oder ob er doch auf Open-Source-Betriebssysteme wie Linux ausweicht und Microsoft den Rücken kehrt.

Da die LIS AG intern ausschließlich mit Linux-Clients arbeitet, wissen wir wie gut das in der Praxis funktioniert. Wenn auch Sie nach Alternativen suchen, steht Ihnen unser Vertriebsteam beratend und unterstützend bei der Umstellung Ihrer Windows-Systeme auch vor 2025 hilfreich zur Seite.

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