Im Juli 1999, also vor genau 20 Jahren, wurde die Linux Information Systems AG (LIS) gegründet. Seitdem hatte das Unternehmen ein durchaus bewegtes Leben, darunter mehrere Umzüge und viel sonstigen Wechsel. Bedingt dadurch konnte sich die LIS AG jeweils technisch verjüngen, den veränderten Anforderungen anpassen und ist heute ein äußerst flexibler mittelständischer IT-Dienstleister.
Die LIS AG ist ein typisches Kind der Dotcom-Zeit, als der Börsengang als oberstes und oft einziges Ziel für Startups galt. Deshalb wurde die LIS auch als AG und nicht als GmbH gegründet. Während damals allerdings die meisten Gründungen mit viel Beteiligungskapital an den Start gingen, wurde LIS relativ konventionell von Manfred Drechsel, Sebastian Hetze und Rudolf Strobl gegründet. Manfred Drechsel kam von DEC (Digital Equipment) und ist heute nicht mehr im Linux Umfeld tätig. Sebastian Hetze ist für Deutschland auf jeden Fall einer der Linux-Gründungsväter und war damals Eigentümer der Lunetix GbR aus Berlin, die als erstes Unternehmen ein Linux System auf Disketten vermarktete. Das war auch der Grund für die Berliner Niederlassung der LIS AG. Heute ist Sebastian Hetze Senior Consultant bei Red Hat. Rudolf Strobl kam initial ebenfalls von DEC und hatte zunächst hintereinander die Articon GmbH und die Internet-Company Cybernet AG gegründet. Parallel dazu hatte er bereits den Linux-Magazin Verlag sowie Linuxland aufgebaut und beteiligte sich mit der New Technologies Management GmbH ebenfalls an der Linux Information Systems AG.
Nach dem Platzen der DotCom-Blase hieß die Finanzierung ohne Beteiligungsunternehmen allerdings für die LIS: Durchkommen ohne fremde Hilfe, was in 2001 eine drastische Personalreduzierung erforderte, um diese schwierige Zeit zu überleben.
Die grundlegende Idee der LIS hat sich über all die Jahre erhalten und hat von ihrer Attraktivität nichts verloren: Linux sollte für „normale“ kommerzielle Anwender erschlossen werden und dabei nach Möglichkeit Windows-Server und -Clients ersetzen. Diese damals durchaus fundamentalistische und kompromisslose Position gegenüber Windows hat sich – übrigens von beiden Seiten – völlig entspannt. Die Schlachten sind vorbei, Linux hat sich im Serverbereich mit der größten Zahl von Installationen etabliert, Microsoft dominiert immer noch deutlich den Client. So gesehen hat keine Seite den Krieg gewonnen, die Zeichen stehen nun auf Kooperation. Heute schmunzelt man über Aussagen des ehemaligen Microsoft CEOs Steve Balmer, der Linux 2001 als Krebsgeschwür bezeichnete.
Die letzten fünf Jahre waren für die LIS gekennzeichnet durch einige wichtige Weichenstellungen. So wurde der Fokus noch stärker auf die umfassende Betreuung mittelständischer Kunden mit 20-200 Arbeitsplätzen gelegt, vom ersten Projekt bis zum operativen Service. Aufgrund dieser Ausrichtung besitzt das Unternehmen heute nicht nur absolutes Expertenwissen in Linux, sondern auch tiefes Knowhow für Active Directory, Exchange und sonstige Windows-Anwendungen. Die besondere Stärke der LIS hierbei ist die Integration der Linux- und Windows-Welt. Dies gilt sowohl bei Installationen vor Ort („on prem“) als auch bei Hosting-Betrieb oder in der Cloud.
Infolge der Fokussierung auf das Systemhausgeschäft wurde die Produktentwicklung für die erfolgreiche CoreBiz-Produktreihe in die LIS Engineering GmbH ausgelagert, das generelle Consulting für Linux mit Spezialisierung auf Red Hat wanderte in die Linux Consulting AG. Innerhalb der LIS entwickelt sich seit kurzem mit dem Geschäftsbereich ITSME ein neuer Bereich, der auf die Belange von agilen Unternehmen mit weniger als 20 Arbeitsplätzen ausgerichtet ist.
So gesehen ist die LIS mit ihrem Team-Mix aus sehr erfahrenen Mitarbeitern, vielen jungen Talenten und Azubis sowie einem klar definierten Kundenfokus gut gerüstet für die nächsten 20 Jahre.