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Event-Driven Ansible, Teil 1: Automatisch auf Probleme und Ereignisse reagieren

Ansible ist ein etabliertes Werkzeug in der IT-Automatisierung, das Administratoren und DevOps-Teams bei der Bewältigung komplexer Aufgaben unterstützt. Inzwischen unterstützt Ansible nun auch Event-gesteuerte Automatisierung (EDA, Event-Driven Ansible). Viele Admins haben die zugrundeliegende Idee bisher durch Cronjobs und Shell-Skripte realisiert, etwa per „Fail2ban“. EDA erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Ansible, indem es ermöglicht, sofort auf Ereignisse wie Sicherheitsvorfälle, Systemausfälle oder Änderungen in der Infrastruktur zu reagieren.

Technische Umsetzung

Ansible EDA wird technisch durch die Kombination von verschiedenen Komponenten und Mechanismen umgesetzt, die zusammen eine Automatisierungsumgebung schaffen. Die wichtigsten technischen Aspekte von Ansible EDA sind:

Event-Sources: Auslöser für Automatisierungsaufgaben, beispielsweise:

  • Webhooks: Eingehende HTTP-Anfragen, die von externen Systemen gesendet werden.
  • Message Queues: Systeme wie RabbitMQ oder Kafka, die Nachrichten zu bestimmten Ereignissen versenden.
  • Log-Files: Analyse von Log-Dateien, um bestimmte Muster oder Ereignisse zu erkennen.
  • APIs: Abfragen von APIs, um spezifische Zustände oder Änderungen zu überwachen.

Rulebooks: Definieren, wie EDA auf bestimmte Ereignisse reagieren soll. Rulebooks bestehen aus Regeln, die Ereignisse mit Aktionen verknüpfen. Eine Regel enthält normalerweise:

  • Event: Die Definition des Ereignisses, auf das reagiert werden soll.
  • Condition: Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit die Aktion ausgelöst wird.
  • Action: Die auszuführende Aktion, wenn das Ereignis und die Bedingungen zutreffen. Dies kann die Ausführung eines Ansible-Playbooks oder einer spezifischen Ansible-Rolle sein.

Rulebook-Engines: Interpretieren die Rulebooks und führen die Aktionen aus. Sie überwachen die Event-Sources und führen die definierten Aktionen aus, wenn die Bedingungen erfüllt sind. Die Engine ist in der Lage, mehrere Event-Sources und Rulebooks gleichzeitig zu überwachen und darauf zu reagieren.

Ansible Automation Platform: Ansible EDA lässt sich in die Ansible Automation Platform integrieren, die eine zentrale Verwaltung, Planung und Überwachung der Automatisierungsaufgaben ermöglicht. Diese Plattform bietet zusätzliche Funktionen wie:

  • Dashboards: Zur Überwachung der ausgeführten Automatisierungsaufgaben.
  • Reporting: Zur Analyse und Berichterstellung über die ausgeführten Ereignisse und Aktionen.
  • Role-Based Access Control (RBAC): Zur Verwaltung von Berechtigungen und Zugriffsrechten.

Integrationen: Ansible EDA integriert sich nahtlos in bestehende IT-Infrastrukturen und kann mit verschiedenen Systemen und Anwendungen verbunden werden. Dazu gehören:

  • Monitoring-Tools: Integration mit Tools wie Prometheus, Nagios oder Checkmk zur Überwachung und Reaktion auf Systemzustände.
  • CI/CD-Pipelines: Integration in kontinuierliche Integrations- und Bereitstellungs-Pipelines zur automatischen Reaktion auf Build- oder Deployment-Ereignisse.
  • Security-Tools: Reaktion auf Sicherheitsvorfälle durch Integration mit SIEM-Systemen (Security Information and Event Management).

Beispiel für eine Rulebook-Regel

In diesem Beispiel-Rulebook wird ein Webhook als Event-Source verwendet. Die Regel prüft, ob das Ereignis eine hohe Priorität hat, und führt dann eine Debug-Nachricht sowie ein Playbook aus.

Besonders interessant ist dies für bestehende Ansible-Nutzer, da sie nun ihre Automatisierungsprozesse weiter optimieren und dynamischer gestalten, und zum Beispiel bestehende Playbooks wiederverwenden können.

Sorgfältig planen

Event-Driven Ansible kann eine sinnvolle Erweiterung für die IT-Automatisierung darstellen, wichtig ist aber, dass man behutsam vorgeht: Wer seine Rulebooks und vor allem die Aktionen nicht sorgfältig gestaltet, kann auch mal automatisiert sein System lahmlegen. Das ist bei allen Automatisierungen der Fall, egal ob Fail2ban, IPS (Intrusion Prevention System) oder eben EDA: Wer automatisiert auf Ereignisse reagiert, kann dabei auch Schaden anrichten. Wer aber sorgsam vorgeht, spart viele manuelle Eingriffe und reagiert schneller auf Probleme.

Oft empfiehlt sich der Einsatz erfahrener Consultants, etwa die unserer Schwesterfirma Linux Systems Consulting AG (Tel: +49 89 9934110). Im nächsten Artikel werden wir mehr auf die Anwendungsbeispiele eingehen und detailliert zeigen, wie Event-Driven Ansible in verschiedenen Szenarien eingesetzt werden kann.

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