Backup ist langweilig? Wer dringend eine Datei, ein Verzeichnis oder ein komplettes System wiederherstellen muss, wird eher keine Langeweile empfinden. Wenn das Desaster erst nach längerer Zeit auffällt, muss er hoffen, dass die Daten überhaupt noch in der Sicherung vorliegen. Dann ist ein Backup-Server gefragt, der möglichst viele Versionen platzsparend speichert und diese für die Wiederherstellung auch einfach zugreifbar macht. Am besten ohne Spezialsoftware, sondern einfach per Netzlaufwerk – wie der CoreBiz Backup Server, den die LIS gerade komplett neu implementiert hat. Er nutzt hinter den Kulissen nun das moderne und enorm leistungsfähige Dateisystem ZFS, um den Zugriff noch einfacher und robuster zu gestalten.
Zunächst müssen die Daten aber in das Backup-System gelangen. Der CoreBiz Backup-Server implementiert dazu ein Pull-Prinzip, das ohne Backup-Agenten arbeitet: Er holt regelmäßig die Daten von den zu sichernden Systemen, speichert sie und löscht alte Varianten nach einem konfigurierbaren Schema. Für diesen Pull kommen Standard-Mechanismen wie rsync, ssh und smb zum Einsatz, die auf den Client-Systemen üblicherweise bereits installiert sind. Da der Server die Kontrolle hat, fallen Fehler beim Backup sofort auf: Hierzu sendet der Server eine Report-E-Mail und protokolliert jeden Vorgang ausführlich.
Die Datenablage arbeitet mit Kompression und Deduplizierung. Das heißt: Identische Daten aus verschiedenen Client-Systemen oder verschiedenen Backup-Läufen belegen nur einmal physischen Platz. Die Kompression spart zusätzlich Speicher. Dank dieser Sparsamkeit passen mehr Backups auf den Server – das kann im Ernstfall die Rettung sein. Vor dem Einsatz von ZFS musste das CoreBiz Backup einigen Aufwand betreiben, um die Daten zu deduplizieren. Gerade bei Image-Backups führte das dazu, dass die Daten nur mit speziellen Werkzeugen zugreifbar waren. ZFS dient in der neuen Software nun als einheitliche Basis. Der Lohn der Mühe: Sowohl Dateisysŧem- als auch Image-Backups sind einfach, schnell, übersichtlich und direkt über ein Netzlaufwerk verfügbar. Die Zugriffsrechte sorgen dafür, dass nur berechtigte Benutzer an die Daten gelangen.
Auch die Software-Architektur wurde komplett neu aufgesetzt und vereinfacht. Dabei ist die Konfiguration im CoreBiz Directory aber kompatibel: Anwender müssen nach einer Umstellung des Backup-Servers ihre Backup-Tasks in der CMC (CoreBiz Management Console) also nicht ändern, sie funktionieren wie bisher. Danach ist aber alles neu: Statt einer XML-Datei wird die Konfiguration aus dem CoreBiz Directory nun in einer besser lesbaren YAML-Datei gespeichert. Die Backup-Automatisierung ist komplett in objektorientiertem Python neu implementiert, ohne die bisher für Reports nötigen Wrapper-Skripte. Auch die Ablage auf dem Server ist dank ZFS-Snapshots vereinfacht. Durch die optimierte Architektur sind künftig auch neue Features einfacher umzusetzen, einige sind bereits dazugekommen. Admins freuen sich zum Beispiel über eine Check-Access-Funktion, die prüft, ob Backups möglich wären, noch bevor wirklich Daten übertragen werden. Außerdem wurde die Dokumentation deutlich verbessert. Das mag zwar wenig spektakulär klingen, ist in der Praxis aber nützlich und erhöht die Zuverlässigkeit. Und darauf kommt es beim Backup ja an.